Samstag, 23. Februar 2008

Viel zu erzählen.... oder?

Africa week + weekend



Diese Woche hatten wir Africa week. Dazu haben diverse Wohnheime eine Puzzleteil bekommen, das jeweils ein afrikanisches Land repräsentierte. Selbiges wurde dann irgendwie kreativ und bund gestaltet. Mittwoch wurden diese Teile dann offiziell zusammengesetzt, dazu gab es Infoposter zu jedem Land, und natürlich traditionell viel Essen und afrikanische Musik. Dabei wurde mir dann aber auch wieder klar, dass ich wirklich einen Scheissdreck über Afrika weiss. Da gibt es Länder von denen ich nichtmal gehört habe. Daher war die Veranstaltung auch wirklich interessant, ausserdem hatten Omar und Vimbai mitgeholfen...
Das Ergebnis des grossen Afrikapuzzles war auch ziemlich beeindruckend. Manche Wohnheime haben wirklich viel Kreativität in ihre Puzzleteile gesteckt. Nur Südafrika war leider ein bisschen spät und daher war das Puzzle eine zeitlang unvollständig.

Gestern gab es bei uns auf dem Campus eine Veranstaltung mit dem netten Titel "A black tie affair"... formelle Garderobe, gutes Essen, 400 verfügbare Tickets... von denen ich keine mehr bekam! Eine Alternative zu formellem, gutaussehendem Herumstehen musste also her. Meine Freundin Theresa machte dann den Vorschlag zu den Hot Springs zu fahren, heisse Quellen die quasi natürliche Whirlpools bilden... nur ohne das Geblubber natürlich. Wir sind also gestern Abend richtung Cascades aufgebrochen. Der Plan war zu den Bagby Hot Springs zu fahren, die für die Öffentlichkeit offen ist, dort ein bisschen zu baden und dann noch irgendwo ein paar Stunden zu schlafen bevor wir wieder nach Hause fahren. Als wir nach ca. 1 1/2 Stunden in Detroit, OR ankamen, wo die Strasse richtung Hot Springs abbiegt, mussten wir dann feststellen dass die Strasse gesperrt ist. Es stand dort ausserdem ein Schild "Breitenbush Hot Springs closed, only with reservation". Wir haben dann die Schilder beiseite geschoben und sind weiter gefahren, denn laut Theresa mussten wir ja sowieso eine Abzweigung vor den Breitenbush Hot Springs nehmen um zu den Bagby Hot Springs zu kommen..... soweit noch klar?
Unsere Abzweigung kam aber leider nicht, denn während die Strasse zu Breitenbush geräumt war (mehr oder weniger), wurde die Strasse zu Bagby von grossen Schneetürmen versperrt. Was machen wir cleveren Studenten also? Wir fahren weiter nach Breitenbush und schleichen uns rein. Zur Erklärung, Breitenbush ist ein Resort mit Hütten mitten im Wald, das oft für Seminare genutzt wird, alles ein wenig hippiemässig. Wir haben die Autos geparkt und sind 20 Minuten dorthin gelaufen, haben uns am Pförtner vorbeigeschlichen und sind dann bestimmt eine Stunde lang im Schnee rumgetapst... Wir konnten die Hot Springs allerdings einfach nicht finden. Als wir dann auf einer Brücke ein paar Menschen begegnet sind die sich offenbar die wunderschöne, nächtliche Mond-und-Fluss-Kulisse zu Gemüte geführt haben, haben wir einfach mal nach dem Weg gefragt. (es war so offensichtlich dass wir dort eigentlich nicht sein sollten, wir mit unseren Rucksäcken... ausserdem ist es gut möglich dass die Leute die wir gefragt haben Mitarbeiter waren, wie uns später gesagt wurde... Ups!)
Irgendwie haben wir die Hotsprings dann auch gefunden: drei Becken, ganz nah beim Fluss mit verschiedenen Temperaturen. Als wir hinkamen sass da auch schon jemand, ein 25-jähriger Portlander dessen Mutter wohl in dem Resort arbeitet. Wir haben uns dann entkleidet und zu ihm gesetzt ("skinny dipping", also nackt baden, ist hier eine Tradition die wir im übrigen aufrecht gehalten haben)... Das Wasser war so wunderbar warm und um uns herum lag Schnee, es war so wunderschön. Der ganze Aufwand hatte sich wirklich gelohnt. Als unser neuer Freund hörte wie es uns hierher verschlagen hat, meinte er nur "I salute that!" und "You guys are hardcore!" Offenbar fand er es einfach unglaublich dass wir die holprige Strasse bis hierher gefahren und ein Teil davon gelaufen waren UND dass wir vor hatten in unseren Autos zu schlafen. Das haben wir wirklich gemacht, was schon ein bisschen kalt war. Morgens sind wir dann zurück nach Detroit gefahren und haben dort erstmal gefrühstückt. Die Heimfahrt allein wäre das ganze Abenteuer schon wert gewesen, wir hatten strahlend blauen Himmel und man konnte die Berge sehen. Ich weiss jetzt was alle meinen wenn sie sagen "I like Oregon as a state!" Sowas Schönes.....

http://www.breitenbush.com/